Wenn es um die Themen Nachhaltigkeit und Bauen geht, verbinden ein Großteil der Menschen damit häufig Energie- und Stromsparen. Zu dem Themenkomplex gehört aber noch weitaus mehr. Es geht darum, wie Sie beim Hausbau unterschiedliche Materialien einsetzen, um den ökologischen Fußabdruck Ihres Hauses von Anfang an kleinzuhalten.
Auf diese Weise können Sie als Hausbauer langfristig sparen und sich von Energieversorgern bis zu einem gewissen Grad unabhängig machen.
Was fällt unter den Begriff „nachhaltiges Bauen“? Wie plant man ein nachhaltiges Haus? Welche Materialien wählt man aus? Warum zahlt sich nachhaltiges Bauen aus? All diese Fragen werden in diesem Beitrag beleuchtet.
Grundsätzlich müssen Sie zwischen ökologischem Bauen und nachhaltigem Bauen unterscheiden. Ökologisches Bauen zielt auf den Schutz von Umwelt und Ressourcen ab. Baustoffe und Materialien sollten möglichst unbedenklich für die Gesundheit von Menschen und Tier sein. Nachhaltiges Bauen berücksichtigt nicht nur die zuvor genannten ökologischen Aspekte. Die Bauweise achtet auch auf ökonomische und soziokulturelle Faktoren.
Zertifizierungen für nachhaltigen Hausbau
Die Nachhaltigkeit von Bauprojekten kann mithilfe eines Bewertungssystems bewertet werden – weltweit wurden dafür verschiedenste Systeme entwickelt. Dazu zählt das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB), die Building Research Establishment Environmental Assessment Method (BREEAM), die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und das Leadership in Energy and Environmental Design (LEED). Jede Zertifizierung hat ihre eigenen Kriterien zur Beurteilung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes. Im Internet sind unterschiedliche Leitfäden zu finden, die die Umsetzung einer dieser Zertifizierung erleichtern. Warum diese so gefragt sind? Solche Gütesiegel erleichtern den Verkauf und die Vermietung.
Wenn Sie ein nachhaltig bauen wollen, ist es am sinnvollsten, dazugehörige Aspekte wie energiesparende und wärmedämmende Maßnahmen beim Planen zu berücksichtigen. Während einer Planungsphase sollten Sie überlegen, welche umweltfreundlichen Materialien Sie für den Bau einsetzen können, welche Baustoffe und Bauteile sich später recyceln lassen.
Darüber hinaus steht beim nachhaltigen Hausbau
Die Vielzahl an Materialien kann angehende Hausbauer schnell überwältigen. Achten Sie bei Ihrer Wahl auf Naturbaustoffe, aber auch umweltfreundlich hergestellte und wiederverwertbare Bauteile. Um diese leichter zu erkennen, sollten Sie einen Blick auf folgende Aspekte werfen:
Zusätzliche Hilfestellung bei der Materialwahl erhalten Sie durch die Prüfsiegel „natureplus“ oder „ÖkoPlus“. Informieren Sie sich darüber, ob die Stoffe, die Sie für den Hausbau nutzen wollen, möglichst homogen und schadstofffrei sind. Dieses Material lässt sich später leichter recyceln.
Die Ökobilanz beim nachhaltigen Hausbau
Bei der Auswahl passender Baustoffe kann Ihnen auch der sogenannte Primär-Energie-Inhalt (PEI) helfen. Dieser Wert zeigt, wie viel Energie beispielsweise in der Herstellung einer Holzfaserplatte steckt. Je nach Herstellung und Transportweg kann der PEI stak variieren. Stammt der Strom zur Herstellung einer Holzfaserplatte aus einer Turbine, die in einem Flussbett hängt? Dann verbessert sich dadurch der PEI. Wird die Platte mit herkömmlichem Strom produziert? Der PEI bestraft dies entsprechend ab – der Wert verschlechtert sich.
Sie wollen Materialien aus der Region für den Bau Ihres Hauses nutzen? Eine gute Idee, denn auf diese Weise tragen Sie dazu bei, dass ihre Umgebung und deren typische Bauweise bewahrt bleibt. Zu diesen Baumaterialien gehören:
Traditionelle Baustoffe
Für den Hausbau stehen Ihnen Baumaterialien aus aller Welt zur Verfügung. Früher baute man mit Baustoffen aus der direkten Umgebung. Eine Rückbesinnung auf die regionale Materialwahl kann sinnvoll sein. Der Charakter des fertigen Hauses passt sich besser dem direkten Umfeld an. Örtliche Handwerksbetriebe und Wirtschaftskreisläufe profitieren von dieser Vorgehensweise. Regional vorrätige Baustoffe sind meistens schadstoffarm, wiederverwertbar und damit nachhaltig(er).
Die meisten Heizkosten können Sie sparen, indem Sie beim Hausbau darauf achten, eine gute Wärmedämmung einzubauen. Natürliche Dämmstoffe haben gute Dämmwerte und einen guten Schallschutz. Außerdem sind sie energiesparend sowie unbedenklich für den Menschen und die Umwelt.
Zu den nachhaltigen Dämmstoffen zählen:
Setzen sie auf natürliche Energiequellen und Rohquellen. Eine Wärmepumpe einzusetzen, wäre eine mögliche Lösung. Bei dieser Pumpe wird die Temperatur von Erdwärme oder Grundwasser zum Heizen genutzt. Solarheizungen sind mittlerweile effektiver und kostengünstiger als Gas- und Elektroheizungen. Heizungen, die mit Solarenergie betrieben werden, lassen sich – je nach Region – oft nur saisonal nutzen.
Eine weitere klimaschonende Heizmethode sind Holz- oder Pelletöfen. Diese Öfen nutzen einen Rohstoff, der eine neutrale CO2-Bilanz hat. Der Pluspunkt: Die Installation ist einfach und die Anlage lässt sich auch zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten.
Solaranlagen lassen sich auf dem Dach oder bei genügend Platz im Garten installieren. Investieren Sie auch in einen Stromspeicher. Mit diesem Speicher können Sie auch dann auf erzeugte Energie zurückgreifen, wenn es zu bewölkt ist und die Sonne nicht scheint. Überschüssige Energie lässt sich sogar ins Stromnetz einspeisen. Dafür bekommen Sie im Schnitt bis zu zehn Cent pro Kilowattstunde.
Die erfolgreiche Nutzung von Photovoltaikmodulen hängt jedoch von vielen Faktoren ab. Nicht in jeder Region macht der Einsatz wetterbedingt Sinn. Die Stromerzeugung mit Photovoltaikmodulen ist teuer, denn für ein einfaches Einfamilienhaus müssen Sie etwa 5.000 bis 10.000 Euro für die Module ausgeben. Erwarten Sie ähnlich hohe Kosten für den Speicher.
Überlegen Sie sich, ob Sie die finanziellen Ressourcen für diese Anschaffungen haben. Erkundigen Sie sich nach passenden Förderungen oder nutzen Sie ein Mietmodell.
Beim Bau eines nachhaltigen Hauses müssen Sie einiges beachten: Nachhaltige Technologien wie Photovoltaikmodule und Wärmepumpen sind nicht ganz kostengünstig. Versuchen Sie diese Kosten als langfristige Investitionen zu betrachten. Schließlich bleiben Sie über mehrere Jahre in Ihrem Haus wohnen. Bei Strom- und Energiekosten können Sie langfristig sparen.
Wer darüber hinaus regionale Baustoffe für den Bau seines Hauses nutzt, tut nicht nur etwas für seine Umgebung, sondern fördert gleichzeitig Arbeitsmarkt und Wirtschaft in der Region, in der er lebt.
Ein nachhaltiges Haus wirkt sich nicht nur positiv auf Ihr Leben aus, sondern auch auf Ihr Umfeld.
VIANTIS AG
immo-finanzcheck.de
Roßstraße 92
40476 Düsseldorf
Deutschland
Immobilie finden
Immobilie finanzieren
© 2023 VIANTIS AG