7. September 2023
Lampen, Kühlschränke, Waschmaschinen – alle Haushaltsgeräte werden von Labeln geziert, die Aufschluss über den Energieverbrauch geben. Worauf jedoch kein Energieeffizienzlabel klebt, ist ein Haus. Dennoch wird dieses für seinen Stromverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche bewertet und einer Energieeffizienzklasse zugeordnet.
Sie wohnen schon seit vielen Jahren in Ihrem Eigenheim und wissen nicht über den Energiestandard Bescheid? Dann sollten Sie unbedingt die Energieeffizienzklasse in Erfahrung bringen. Doch wie finden Sie heraus, welche Energieklasse Ihr Haus hat?
Ein energieeffizientes Haus verursacht bei gleicher Nutzungsweise einen geringeren Energieverbrauch als Immobilien, die nicht den aktuellen Energiestandards entsprechen. Festgehalten sind diese Standards im Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit November 2020 für alle beheizten und klimatisierten Immobilien gilt. Laut dem GEG sind Immobilien energieeffizient, wenn sie 45 Prozent weniger Energie verbrauchen als Immobilien mit dem gesetzlichen Mindeststandard.
Wie energieeffizient ein Gebäude ist, ist an der Abkürzung „EH“ für Effizienzhaus und der entsprechenden Prozentzahl erkennbar, die es im Vergleich zum Referenzhaus an Energie benötigt. Dementsprechend verbraucht ein EH40 etwa 40 Prozent der Energie, die ein neugebautes Haus ohne Energieeffizienzstandard verbraucht.
Energieeffizienzklassen geben Auskunft über den Energieverbrauch und die Energieeffizienz eines Hauses. So können potenzielle Käufer erkennen, wie gut die Gebäudesubstanz ist, wie viel Energie zum Heizen benötigt wird und abschätzen, welche Kosten anfallen werden.
Die Energieklassen orientieren sich am amerikanischen Schulnotensystem, bei dem Buchstaben von A+ bis H als Wertung vergeben werden. Sie werden häufig als Tabelle dargestellt. Die erste und beste Wertungsklasse für Gebäude, die einen niedrigen Energiebedarf anzeigt, ist A+. Diese wird mit einem kräftigen Grün gekennzeichnet. Die Energieklasse H hingegen ist die schlechteste Klasse und rot markiert. Sie deutet demnach auf einen hohen Energiebedarf hin. Die Energieeffizienzklassen A bis G werden in hellgrün bis orange dargestellt.
In Deutschland gibt es die Sanierungspflicht, die regelt, welchen energetischen Mindeststandard beheizte und klimatisierte Gebäude vorweisen müssen. Vor diesem Hintergrund plant die EU aktuell eine neue EU-Richtlinie, die nur noch Einstufung in Energieklassen von A bis G vorsieht. Zusätzlich sollen alle Gebäude bis 2030 mindestens der Klasse E angehören.
Mehr über die Sanierungspflicht und die neue EU-Gebäuderichtlinie erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Gesetzliche Sanierungspflicht – was gilt bereits und was ist geplant?“
Die Tabelle mit den Energieeffizienzklassen für Häuser wurde 2014 von der Verbraucherzentrale NRW herausgegeben. Hierbei sind den Buchstaben von A+ bis H verschiedene Grenzwerte zugeordnet. Das Ziel der Energielabels ist, dass sich potenzielle Käufer oder Mieter für effizientere Gebäude entscheiden sowie energiesparender bauen.
Der Energiebedarf liegt unter 30 kWh/(m²a) und die Energiekosten pro m² Wohnfläche liegen bei etwa drei Euro pro Jahr. Gebäude, die dieser Effizienzklasse angehören sind hervorragend gedämmt und nutzen nachhaltige Energiequellen. Beispielsweise fällt das Passivhaus oder das KfW-Effizienzhaus 40 in diese Klasse.
Es fällt ein Energiebedarf von 30 bis 50 kWh/(m²a) und Energiekosten von ungefähr acht Euro pro m² Wohnfläche an. Darunter fällt das 3-Liter-Haus oder neugebaute Häuser dem Standard KfW-Effizienzhaus 55.
Der Energiebedarf liegt zwischen 50 und 75 kWh/(m²a) und die Energiekosten pro m² Wohnfläche betragen etwa 12 Euro. Gebäude, die dieser Effizienzklasse angehören, weisen eine gute Dämmung auf und nutzen effiziente Heizungs- und Lüftungssysteme. Beispiele für diese Klasse sind ältere Häuser, die energetisch saniert wurden, oder Neubauten nach dem Standard KfW-Effizienzhaus 70.
Der Energiebedarf liegt zwischen 75 und 100 kWh/(m²a) und die Energiekosten pro m² Wohnfläche belaufen sich auf etwa 18 Euro. Gebäude, die dieser Effizienzklasse angehören, weisen eine durchschnittliche Dämmung auf und nutzen konventionelle Heizungs- und Lüftungssysteme. Zu dieser Klasse zählen Neubauten, die die energetischen Mindestanforderungen erfüllen oder ältere Häuser ohne energetische Sanierung.
Der Energiebedarf liegt zwischen 100 und 130 kWh/(m²a) und die Energiekosten pro m² Wohnfläche betragen etwa 24 Euro. Gebäude, die dieser Effizienzklasse angehören, weisen eine unzureichende Dämmung auf und nutzen ineffiziente Heizungs- und Lüftungssysteme. Beispiele für Gebäude der Energieklasse D sind gut sanierte Altbauten.
In der Energieeffizienzklasse E beträgt der Energiebedarf zwischen 130 und 160 kWh/(m²a), was zu Energiekosten von etwa 30 Euro pro m² Wohnfläche führt. Gebäude in dieser Klasse weisen einen deutlich überdurchschnittlichen Energiebedarf auf.
In der Energieeffizienzklasse F liegt der Energiebedarf zwischen 160 und 200 kWh/(m²a), was zu Energiekosten von etwa 36 Euro pro m² Wohnfläche führt. Gebäude in dieser Klasse weisen eine besonders niedrige Energieeffizienz auf und sind energetisch ineffizient. Die Dämmung ist oft mangelhaft, und veraltete Heizungs- und Lüftungssysteme tragen zu einem hohen Energieverbrauch bei.
In der Energieeffizienzklasse G liegt der Energiebedarf zwischen 200 und 250 kWh/(m²a), und die Energiekosten pro m² Wohnfläche steigen auf etwa 42 Euro und mehr. Gebäude in dieser Klasse weisen die geringste Energieeffizienz auf und sind äußerst energieineffizient.
In der Energieeffizienzklasse H erreicht der Energiebedarf Werte, die über 250 kWh/(m²a) liegen, was zu extrem hohen Energiekosten von mehr als 48 Euro pro m² Wohnfläche führt. Gebäude in dieser Klasse sind besonders schädlich für die Umwelt. Es ist von höchster Bedeutung, weitreichende Maßnahmen zur Energieeinsparung und -effizienz umzusetzen, um den Energieverbrauch signifikant zu reduzieren.
Energieklasse | Endenergiewert | Haustyp |
A+ | bis 30 kWh/m2a | Neubauten mit höchstem Energiestandard (Passivhaus, KfW40) |
A | 30-50 kWh/m2a | Neubauten (Niedrigenergiehäuser, KfW55) |
B | 50-75 kWh/m2a | normale Neubauten |
C | 75-100 kWh/m2a | Mindestanforderungen Neubau |
D | 100-130 kWh/m2a | gut sanierte Altbauten |
E | 130-160 kWh/m2a | sanierte Altbauten |
F | 160-200 kWh/m2a | sanierte Altbauten |
G | 200-250 kWh/m2a | teilweise sanierte Altbauten |
H | über 250 kWh/m2a | unsanierte Gebäude |
Diese Fragen lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die Antwort richtet sich nach dem Gebäudetyp und aktuell herrscht keine Pflicht für eine gewisse Klasse. Kaufen Sie ein neues Haus, sollte es mindestens die Energieeffizienzklasse D aufweisen. Bauen Sie selbst, ist es zu empfehlen, dass die Energieklasse bei B oder sogar darüber liegt.
Bei Altbauten kommen häufig die Energieeffizienzklassen F oder G vor. Grundsätzlich müssen Sie sich von einer schlechten Klasse nicht vom Hauskauf oder Wohnungskauf abschrecken lassen. Üblicherweise senkt eine schlechte Energieklasse den Kaufpreis. Durch die Infos über den Energiestandard erhalten Sie eine Einschätzung über Energiesparpotenziale und können den Energiebedarf mittels einer Sanierung direkt verbessern.
Anders als bei Elektrogeräten, auf denen ein Energieeffizienz-Label angebracht ist, steht die Energieeffizienzklasse eines Hauses oder einer Wohnung im Energieausweis. Hier lässt sich eine Übersicht aller Klassen und einzelnen Grenzwerten als Skala finden. Der Energieverbrauch Ihres Hauses ist durch eine Markierung entsprechend eingezeichnet.
Quelle: https://www.bundesanzeiger.de/
Jeder, der ein Wohngebäude baut, verkauft oder vermietet, muss einen Energieausweis vorweisen können. So besagt es das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Der Grund hierfür ist, dass potenzielle Käufer oder Mieter die Chance erhalten sollen, sich über die Energieeffizienz zu informieren und anfallende Kosten vorab kalkulieren zu können.
Als Hauseigentümer braucht man jedoch nicht immer einen Energieausweis. Wer schon jahrelang das eigene Haus bewohnt, benötigt keinen. Beachten Sie, dass ein Energieausweis immer für das gesamte Gebäude ausgestellt ist, und nicht für einzelne Wohnungen.
Angesichts der Energieklasse, die im Energieausweis zu finden ist, lässt sich die Energieeffizienz eines Hauses schon sehr gut bewerten. Dabei wird die Effizienz als Energieverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Nutzfläche (m2a) angegeben. Jedoch lassen sich die Kosten für Heizung und Warmwasser nur grob ableiten. Mithilfe der folgenden Formel können Sie den Energiebedarf Ihres Eigenheims berechnen:
Energiebedarf = Wohnfläche in m² x 1,2 x Verbrauchswert laut Energieeffizienzklasse
Ein Beispiel:
Hat Ihr Haus beispielsweise eine Größe von 170 m² und weist Energieklasse C auf (75 bis 100 kWh/m²), dann beträgt der jährliche Energiebedarf zwischen 15.300 bis 20.400 kWh.
Sie wissen über die Energieeffizienz Ihres Eigenheims Bescheid und möchten nun auch die Energiekosten in Erfahrung bringen? Suchen Sie am besten Ihren Energieversorger auf und lassen Sie sich die Kosten für den Energiebedarf Ihres Eigenheims berechnen.
Sie haben die Energieeffizienz Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses berechnet und fragen sich, wie sich die Energieeffizienzklasse verbessern lässt? Führen Sie eine energetische Sanierung durch . Zahlreiche bauliche Maßnahmen sind möglich, um Energie einsparen zu können und damit Energiekosten zu reduzieren. Folgende Maßnahmen können Sie vornehmen:
Sie sind unsicher, welche Sanierungsmaßnahmen für Ihre Immobilie sinnvoll sind? Mithilfe einer Energieeffizienzanalyse erfahren Sie mehr über den Energiestandard Ihres Eigenheims. Unsere Experten analysieren sorgfältig den Energieverbrauch und erstellen für Sie einen ausführlichen Bericht mit übersichtlicher grafischer Darstellung.
Um die Kosten für eine energetische Sanierung zu stemmen, können Sie auf attraktive Modernisierungskredite sowie Förderprogramme der KfW oder des BAFA zurückgreifen.
Sollten Sie sich energetisch beraten lassen wollen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:
Um herauszufinden, wie es um den energetischen Standard Ihres Eigenheims steht, können Sie auf die Angebote von immo-finanzcheck.de zurückgreifen. Gerne sind wir Ihnen bei der Energieberatung für Ihr Hauses behilflich, erstellen einen Energieausweis für Sie oder führen eine Energieeffizienzanalyse oder thermografische Analyse bei Ihnen zu Hause durch. Kommen Sie einfach auf uns zu und stellen Sie eine Anfrage.
Planen Sie eine energische Sanierung können Sie folgende Förderungen in Anspruch nehmen:
Wenn Sie ein energieeffizientes Haus bauen möchten, können Sie zudem die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude (BEG WG) (KfW (261,262)) beantragen. Hierbei erhalten Sie einen zinsgünstigen Kredit mit 5% Tilgungszuschuss und Zinsvergünstigung.
Dank der Energieeffizienzklassen können Sie Immobilien, die sie eventuell mieten oder kaufen möchten besser vergleichen. Ebenfalls können Sie dadurch die jährlichen Energiekosten besser kalkulieren. Auch lohnt es sich, die Energieeffizienz des eigenen Hauses zu berechnen, um Energieeinsparpotenziale aufzudecken und mittels energischer Sanierungsmaßnahmen anzugehen. Die Experten von immo-finanzcheck.de stehen Ihnen bei Fragen rund um die Energieeffizienzklassen Ihres Hauses gerne zur Verfügung.
Ein Energieausweis ist Pflicht, wenn Sie ein neues Gebäude bauen, eine Bestandsimmobilie sanieren oder große Umbauten vornehmen. Ebenfalls benötigen Sie das Dokument, wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung verkaufen, verpachten oder vermieten möchten.
Kaufen Sie ein Haus, sollte es mindestens die Energieeffizienzklasse D haben. Bauen Sie selbst, ist es zu empfehlen, dass die Energieklasse bei B, A oder A+ liegt.
Die höchste Energieeffizienzklasse, die ein Haus haben kann, ist A+. Hierunter fallen Neubauten mit dem höchsten Energiestandard.
Laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind Immobilien energieeffizient, wenn sie 55 Prozent weniger Energie verbrauchen als Immobilien mit dem gesetzlichen Mindeststandard.
Ein KfW-Effizienzhaus ist eine Kennzahl, die Aufschluss über den energetischen Standard eines Wohngebäudes gibt. Dabei zeigen die Werte 40 bis 85 die einzelnen Effizienzhaus-Stufen. Je kleiner der Wert, desto geringer ist der Energiebedarf eines Hauses.
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