Aufgrund der derzeitigen Krise kam das öffentliche Leben zum Stillstand. Zwar sind aktuell langfristige Auswirkungen nicht absehbar, aber für viele Arbeitnehmer und Selbstständige sind Konsequenzen schon jetzt spürbar.
Alle Menschen, die derzeit eine Baufinanzierung laufen haben, machen sich Gedanken um die Zukunft ihrer Finanzierung. Mögliche Lohnausfälle müssen nicht das Aus für den Traum von den eigenen vier Wänden bedeuten. Worauf derzeit insbesondere bei der Baufinanzierung zu achten ist und was Sie jetzt tun können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Hinweis: Neues im Bereich Baufinanzierung in Krisenzeiten
In diesem Jahr hat sich die Lage kaum verändert. Aus diesem Grund greifen wir den Beitrag aus dem letzten Jahr noch einmal auf. Im Folgenden finden Sie neue Antworten auf neue Fragen.
Wenn Sie jetzt Ihre Kaufentscheidung hinauszögern, verhalten Sie sich so, wie viele andere Immobilienkäufer in der derzeitigen Situation. Es ist nicht auszuschließen, dass das Geld für andere Dinge benötigt wird. Dieses Hinauszögern bedeutet aber auch, dass sich Kaufabschlüsse noch weiter verschieben können: Zwischen Vorvertrag und dem eigentlichen Vertragsabschluss liegen beim Immobilienkauf mindestens zwei Wochen.
Potenzielle Käufer, die sich derzeit in dieser Phase befinden, entscheiden sich vielleicht gegen einen Kauf. Noch bleibt aber abzuwarten, ob durch diese Entwicklung mehr Objekte auf den Immobilienmarkt kommen und daraus tatsächlich eine Deflationsspirale resultiert.
Auch für Eigentümer und Verkäufer hat sich die Situation verändert: Sie gehen behutsamer vor. Schließlich besteht die Möglichkeit, dass ihre Immobilie aktuell nicht den Wert erzielt wie ursprünglich erwartet.
Experten gehen davon aus, dass sich die Wirtschaft zukünftig erholen wird und die Menschen wieder mehr konsumieren. In Verbindung mit dieser Entwicklung wird befürchtet, dass es zu einer stark steigenden Inflation kommt. Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet ähnliche Tendenzen auf europäischer Ebene. Die EZB-Prognose lautet: Eine Inflation in Höhe von 1,3 Prozent bis Ende von 2023.
Auf absehbare Zeit wird sich am Bauzins nichts ändern. Die Zinsen bleiben also niedrig. Für Bauherren bedeutet das auch, dass die Baufinanzierungen – zumindest in diesem Jahr – weiterhin kostengünstig sein werden.
Die Auswirkungen der Krise spüren Menschen derzeit vor allem in ihrem Alltag. Drohende Arbeitslosigkeit und andere Umstände machen vielen bei der Lebensplanung derzeit einen Strich durch die Rechnung – nicht nur, was die Finanzierung eines Eigenheims angeht.
Die derzeitig herrschende Irritation an den Finanzmärkten lässt sich auch gut an der Wertentwicklung der zehnjährigen Bundesanleihe erkennen. Deren Rendite fiel zwischenzeitlich auf einen Tiefstand von minus 0,86 Prozent. Daran orientieren sich dann wiederum die Bauzinsen. Diese schwanken besonders stark: Als sich Anfang März die globalen Folgen der COVID19-Pandemie abzuzeichnen begannen, gab das Zinsniveau nach. Im April pendelten Sie sich die Bauzinsen aber schon wieder auf dem Vorkrisenniveau ein.
Im Großen und Ganzen kann noch nicht abgeschätzt werden, wie sich die Krise tatsächlich auf den Immobilienmarkt und die Immobilienpreise auswirken wird. Nicht nur die Finanzmärkte, auch die Finanzinstitute sind bereits von der Krise betroffen. Anträge können sie nicht in der gewohnten Masse bearbeiten. Dies nehmen manche Banken zum Anlass, die Zinsen zu erhöhen. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Banken sich dieser Verfahrensweise anschließen wird. Für Sie als Endverbraucher bedeutet dies möglicherweise eine Zinssteigerung, auch wenn das Zinsumfeld stabil bleibt.
Da sich die Lage aber ständig ändert und diese von Experten laufend neu eingeschätzt wird, ist es noch nicht absehbar, wie sich der Immobilien- und Finanzmarkt in naher Zukunft tatsächlich entwickeln wird.
Es ist möglich, dass der Einfluss der Krise nur temporär zu spüren sein wird. Die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage wird auch nach der Krise weiterhin bestehen bleiben. Beim Hausbau gilt unabhängig von Krisenzeiten, dass Sie Ihre Baufinanzierung gründlich planen sollten.
Grundsätzlich sind die Kriterien für Baukredite schon mit der Einführung der Wohnimmoblienkreditrichtlinie aus dem März 2016 strenger geworden. Mit dem Jahr 2020 haben sich natürlich weitere Themen ergeben, die für die Prüfung von Krediten besonders relevant sind. Dazu zählt nicht nur Kurzarbeit.
Aktuell gibt es auch branchenspezifische Risiken. Einzelhandel, Event, Gastronomie, Reise, Veranstaltung oder Verkehr – wenn Sie in einer dieser Branchen tätig sind, haben Sie es sicherlich schwieriger. Wenn Sie betroffen sind, sollten Sie auf jeden Fall das Gespräch mit einem Finanzierungsexperten suchen.
Banken wissen, dass Menschen jetzt auch in schwierige Situationen geraten können. Für Ihre Baufinanzierung haben Sie folgende Möglichkeiten:
Die hier genannten Möglichkeiten sind von Bank zu Bank unterschiedlich geregelt. Einige Finanzinstitute sind während dieser Krise vielleicht kulanter als andere. Außerdem sollten Sie daran denken, dass von Einzelfall zu Einzelfall entschieden wird.
Setzen Sie sich also schnellstmöglich mit Ihrem Berater in Verbindung, wenn Sie demnächst mit Kurzarbeit oder finanziellen Engpässen konfrontiert werden. Gemeinsam können Sie über weitere Optionen nachdenken und entscheiden, welche Möglichkeit in Ihrem Fall die sinnvollste ist.
Derzeitige Situation: Derzeit gibt es viele Banken, die eine Finanzierung nicht ermöglichen, sobald Sie sich in Kurzarbeit befinden. Es gibt jedoch vereinzelt Ausnahmen: Einige Finanzinstitute ermögliche eine Finanzierung, wenn Sie sich von Ihrem Arbeitgeber bestätigen lassen, dass es sich nur um eine pandemiebedingte Kurzarbeit handelt und diese in absehbarere Zeit beendet wird.
Am 22. März legte die Regierung den Gesetzesentwurf “Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie” vor. Dieser Entwurf sieht auch eine gesetzliche Stundung für Verbraucherdarlehen vor, die zwischen Anfang April und Ende Juni fällig werden.
Dem Art. 240 EGBGB wird einer neuer § 3 hinzugefügt: Zwischen dem 01. April und 30. Juni werden fällige Darlehensanforderungen mithilfe des Gesetzes für drei Monate gestundet. Voraussetzung hierfür:
Die Stundungsfrist soll es dem Verbraucher laut der Regierung möglich machen, gesetzliche Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen und Unterstützungsmaßnahmen zu beantragen. Während des genannten Zeitraums ist der Verbraucher auch vor einer Kündigung des Darlehens wegen des krisenbedingten Zahlungsverzugs geschützt. Diese Regelung betrifft wiederum Darlehensansprüche, die im zwischen April und Juni 2020 fällig werden.
Im Anschluss müssen die Beteiligten über weitere Rückzahlungen und dazugehörige Modalitäten verhandeln. Was passiert, wenn eine Einigung nicht zustande kommt? Dann verlängert sich die Vertragslaufzeit um drei Monate. Die Fälligkeit der zuvor vereinbarten Leistungen wird um diese Frist hinausgeschoben. Diese Regelungen gelten aber nur unter Vorbehalt: Diese dürfen für den Darlehensgeber und seine allgemeinen Lebensumstände nicht unzumutbar sein.
Sie sind von der Krise betroffen? Und Sie benötigen das Geld für Ihren Lebensunterhalt? Dann können Sie Ihre Ratenzahlungen für viele unterschiedliche Arten von Verbraucherdarlehen während des genannten Zeitraums pausieren: Neben den klassischen Ratenkrediten zählen dazu auch Baufinanzierungen, da sich auch monatliche Raten von Verbrauchdarlehensverträgen stunden lassen. Das betrifft auch Eigenheimbesitzer, die derzeit ein laufendes Baudarlehen abzuzahlen haben. Aber auch Rechnungen und fällige Zahlungen können Sie im Zeitraum von April bis Juni 2020 aussetzen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
Ab dem 1. April können aber auch Mietverträge für sechs Monate nicht aufgekündigt werden. Mieter sind durch das neue Gesetz geschützt und können wegen Zahlungsrückständen, wenn diese durch die Krise verursacht sind, nicht gekündigt werden. Privatvermieter, die aufgrund von Mietausfällen selbst in Not geraten, können überlegen, ob sie ihre Zahlung des Baudarlehens aussetzen können.
Der Gesetzesentwurf wurde vom Bundestag am 25. März verabschiedet und am 27. März vom Bundesrat genehmigt.
Im Jahr 2021 werden Sie sich mit unterschiedlichen Problemen auseinandersetzen müssen:
Auch die Bauherren werden in diesem Jahr mit einigen Herausforderungen konfrontiert:
Diese Frage ist grundsätzlich – auch außerhalb von Krisenzeiten – schwierig zu beantworten. Wenn Ihr aktuelles Darlehen in absehbarer Zeit auslaufen wird, haben Sie keine andere Wahl als sich um diese Finanzierung zu kümmern. Sie denken über ein Forward Darlehen nach? Dann beachten Sie, dass der Großteil der Banken bis zu 12 Monate keinen Zinsaufschläge vornimmt. Für viele Immobilienkäufer und Hausbauer eine gute Gelegenheit, um zu handeln.
Die Hauptsache ist, dass Sie mit dem Zins zufrieden sind. Denn nur mit dieser Einstellung können Sie gut planen – auch was die Anschlussfinanzierung angeht. Versuchen Sie positiv zu bleiben, wenn Sie am Tag der Umschuldung einen ungünstigeren Zins erhalten als Sie eigentlich erwartet hatten.
Eine eindeutige Antwort gibt es auf dieser Frage leider nicht. Jedes Bundesland und jeder einzelne Stadtkreis hat für die Einwohner unterschiedliche Vorgaben getroffen. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Landesbehörde. In ganz Deutschland gilt ein Kontaktverbot: Sie können sich als Einzelperson mit einer weiteren Person oder im Kreis der Angehörigen im öffentlichen Raum aufhalten. Ein Mindestabstand von 1,5 Metern gilt es hier zusätzlich einzuhalten. Vereinzelt können Besichtigungen noch stattfinden – allerdings nur unter den genannten Auflagen. Möglich ist auch, den Verkäufer oder den Makler um eine erste virtuelle Besichtigung mithilfe von Skype, WhatsApp oder einer anderen Applikation zu bitten.
Der Gang zum Notar ist derzeit aber noch möglich. Auch in Bundesländern wie Bayern, wo eine Ausgansbeschränkung verhängt wurde, braucht es lediglich einen triftigen Grund, um Wohnung oder Haus zu verlassen.
Falls Sie eine Finanzierung planen, sollten Sie die Entwicklung genau beobachten. Falls Sie bereits mit finanziellen Engpässen zu kämpfen haben, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Berater sprechen und gemeinsam eine Lösung suchen.
Sie haben viele Möglichkeiten und Werkzeuge, um mit dieser Krise finanziell fertig zu werden. Banken und Baufinanzierungsexperten stehen Ihnen aber auch in diesen Zeiten zur Seite.
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